Beratung
Frauengruppe |
Nähere Informationen zur Gruppenarbeit: Sekundärprävention am Beispiel sozialtherapeutischer Gruppenarbeit Die Gruppe für Frauen mit sexuellen Missbrauchserfahrungen aus der Kindheit In den vergangenen Jahren bekamen wir im Rahmen unserer Beratungstätigkeit immer wieder Anfragen bezüglich einer Gruppe für Frauen mit sexuellen Missbrauchserfahrungen in der Kindheit. Aufgrund dieser Nachfragen haben wir ein spezifisches Gruppenangebot entwickelt. Hintergrundinformationen: Viele dieser Frauen haben bereits jahrelange Therapieerfahrungen, zum Teil waren Sie auch schon monatelang in stationärer Behandlung. Die Gruppenarbeit: Rahmenbedingungen:
Inhaltliche Arbeit: Gegen Ende der Gruppe wird es dann auch möglich besonders intime und häufig lang vermiedene Fragen stellen zu können. Dazu gehört, das in der Regel ausgesparte Thema "Sexualität". Körper und Sexualität sind Bereiche, die seit den letzten beiden Gruppen als feste Bestandteile der Abende integriert sind. Anfänglich hat die Vorstellung über Sexualität, sexuelle Vorlieben, Ausrichtung, Wünsche, Ängste und Vermeidungsstrategien reden zu können, viel Skepsis, Zurückhaltung und kurzfristig zum Teil panische Gefühle ausgelöst. Je mehr wir uns aber der Thematik annäherten, so deutlicher wurde, das große Interesse der Frauen daran und die zunehmende Offenheit sich damit auseinandersetzen zu wollen. Im Mittelpunkt stand vorerst die Wahrnehmung des eigenen Körpers; Empfindungen und Gefühle zulassen dürfen, das Eingeständnis und Spüren eigener sexueller Wünsche und Bedürfnisse. Ein erster Schritt meinen Körper wieder gern haben zu dürfen, für ihn gut sorgen zu wollen und ihn als mir zugehörig empfinden zu können und zu dürfen - denn er trägt keine Schuld am sexuellen Missbrauch! Sekundärprävention mit sexuell missbrauchten Frauen verstehen wir zum einen als Teil der Aufarbeitung und somit der Integration der traumatischen Erfahrungen in ihr Leben und zum anderen als Stärkung ihrer Persönlichkeit und somit größeren Schutz vor zukünftigen potentiellen Grenzverletzungen. Das erfordert von den einzelnen Frauen die Bereitschaft zur Aufgabe der Opferrolle und beinhaltet damit zugleich die Chance in ein aktiv gestaltetes und selbstbestimmtes Leben eintreten zu können. Der überwiegende Teil der teilnehmenden Frauen nimmt zusätzlich einzeltherapeutische Begleitung in Anspruch. Nach unseren bisherigen Erfahrungen hat sich das als sehr positiv herausgestellt. Zu hören von den sexuellen Missbrauchserfahrungen der anderen Frauen kann auch zu einer momentanen Überforderung führen. Im Verlauf des Gruppenprozesses ist es leider nicht immer möglich, dies sofort aufzugreifen, daher ist es sowohl für die Teilnehmerinnen als auch für uns sehr entlastend zu wissen, dass sie in den nächsten Tagen innerhalb der Einzeltherapie Zeit und Raum haben, ihr Thema anzusprechen. Wichtig ist, dass Einzeltherapie und Gruppenarbeit sich unterstützen und nicht gegeneinander arbeiten. Dazu benötigt es größtmögliche Transparenz; Informationen seitens der Teilnehmerinnen und gegenseitige Wertschätzung der TherapeutInnen! |