Stellungnahme zur Einstellung des Fonds sexueller Missbrauch (FSM)

Mitteilung vom Dienstag, 15. Juli 2025

Stellungnahme von Wendepunkt e.V. zur Einstellung des Fonds sexueller Missbrauch

Der Fonds sexueller Missbrauch (FSM) war viele Jahre ein niederschwelliges Unterstützungssystem für unsere Klient*innen, die in ihrer Kindheit und Jugend von sexuellem Missbrauch betroffen waren. Sie konnten hierüber notwendige Hilfen wie Therapien, die nicht (mehr) von der Krankenkasse übernommen wurden, aber auch sehr individuelle Hilfen, die sie sich als bestmöglichste Unterstützung ausgewählt haben, beantragen. Gerade für jene Klient*innen, die sexuellen Missbrauch im familiären Bereich erlebt haben, war dies sehr wichtig.

Logo: Fonds sexueller Missbrauch

Zur Mitteilung auf der Website des Fonds sexueller Missbrauch:

Schon länger war unklar, wie es mit dem FSM weitergeht. Am 24.06.2025 kam die Mitteilung, dass keine Erstanträge mehr gestellt werden sollen. Schon die im März veröffentlichte Mitteilung, dass Erstanträge nur noch bis August 2025 gestellt werden können und wesentliche Bedingungen verändert wurden, hat zu viel Aufruhr und Verärgerung gesorgt. Einige Klient*innen, die trotz Begleitung durch unsere Fachstelle (noch) nicht so weit (z.B. nicht stabil genug) waren, einen Antrag auszufüllen, haben sich anschließend über ihre Kräfte hinaus bemüht, dem gerecht zu werden.

Nun kam das verfrühte Aus: Es werden nur noch Anträge bearbeitet, die bis Mitte März beim FSM eingereicht worden sind. Alle späteren Anträge können nicht mehr bearbeitet werden – so der heutige Stand. Das trifft besonders die gerade beschriebenen Klient*innen, aber auch alle anderen, die jetzt noch die Kraft für einen Antrag aufgebracht haben, ganz besonders hart. Wir mussten ihnen diese traurige Mitteilung übermitteln, ohne andere Möglichkeiten aufzeigen zu können. Das ist höchst frustrierend für uns, aber katastrophal für unsere Klient*innen.

So fordern wir dringend, dass die Bundesregierung sofort einen Notfallfonds einrichtet für Betroffene, deren Anträge später eingegangen sind, und zudem eine verbindliche politische Zusage, dass zügig ein neue dauerhafte, ebenso niederschwellige Lösung für Betroffene von sexuellem Missbrauch geschaffen wird, so wie es im Koalitionsvertrag verabredet wurde.

Stellungnahme von Wendepunkt e.V.

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