Aufs Papier gebracht

Unsere Gedanken zu Missbrauch und wir diesen definieren.

unsere Definition

Unsere Definition von sexuellem Missbrauch

Sexueller Missbrauch an Kindern ist sexualisierte Gewalt. Gemeint sind damit sexuelle Handlungen, die an, mit oder vor Mädchen und Jungen vorgenommen werden. Diese Handlungen finden unter Ausnutzung von Vertrauen, Abhängigkeiten und/oder Unwissenheit statt. Sexueller Missbrauch bedeutet, dass der/die TäterIn seine/ihre Macht und Autorität ausnutzt, um seine/ihre eigenen Bedürfnisse auf Kosten des Kindes zu befriedigen. Die Opfer werden direkt oder indirekt zur Geheimhaltung verpflichtet. Alle sexuellen Handlungen eines Erwachsenen oder Jugendlichen mit Kindern sind sexueller Missbrauch.
Sexuelle Handlungen sind zum Beispiel der Gebrauch sexualisierter Worte, Blicke oder Gesten, das Berühren oder Streicheln der Genitalien der Kinder, das Veranlassen von Berührungen am eigenen Körper, um sich sexuell zu befriedigen, Fotografieren eines Kindes nackt oder in aufreizenden Posen, Masturbieren vor einem Kind, Zungenküsse oder Pornos zeigen. Weitere Formen sind Kinderprostitution und Kinderpornografie. In schweren Fällen kommt es zu oralem, genitalem oder analem Eindringen in den Körper.

In Anlehnung an Dirk Bange

Hintergrundwissen

Kinder lernen im Laufe ihrer Entwicklung die Welt erst kennen. Dazu brauchen sie die Unterstützung der Erwachsenen, die ihnen Liebe, Geborgenheit, Zärtlichkeit, Hilfe, Schutz und Sicherheit geben. Darauf vertrauen Mädchen und Jungen. Missbraucht ein Erwachsener ein Kind sexuell, so benutzt er die Liebe, die Abhängigkeit oder das Vertrauen für seine sexuellen Bedürfnisse – und setzt sein Bedürfnis nach Unterwerfung, Macht oder Nähe durch. Er gefährdet die Lebens- und Entwicklungsgrundlage und schädigt die Seele des Kindes. Opfer sexueller Gewalt sind überwiegend Mädchen, aber auch Jungen werden sexuell missbraucht. Nicht selten werden schon Säuglinge und Kleinkinder sexuell ausgebeutet. Der überwiegende Teil der Täter sind Männer, aber manchmal fügen auch Frauen Kindern sexuelle Gewalt zu.

Die Täter sind meist Personen, die das Kind kennt, denen es vertraut, wie etwa ein Freund der Familie, der Nachbar, die Mutter der besten Freundin, der Erzieher, die Lehrerin, der Pastor, der Kinderarzt, die Gruppenleiterin, der Sporttrainer, die Babysitterin. Ein weiterer Teil der Täter kommt aus der Familie, zum Beispiel der Vater, die Mutter, der Stiefvater oder die Partnerin des Vaters, der Opa, die Tante, der ältere Bruder, die ältere Cousine. Sexueller Missbrauch durch Fremde ist eher selten. Doch haben wir oft den Eindruck, dass die meisten Missbrauchsfälle solche durch Fremde sind, weil darüber in aller Ausführlichkeit in den Medien berichtet wird.

Man sieht es keinem Menschen an, ob er Kinder missbraucht. Der Täter handelt in den seltensten Fällen spontan. Vielmehr plant und organisiert er bewusst Gelegenheiten, um sich Mädchen und Jungen zu nähern. Der sexuelle Missbrauch kann über lange Zeit andauern, besonders wenn er in der Familie stattfindet.

Kinder tragen niemals die Verantwortung für einen sexuellen Übergriff!

Gelegentlich wird behauptet, Kinder „verführen“ den Täter. Das ist falsch. Manchmal machen kleine Kinder Rollenspiele: Sie verkleiden sich und sagen vielleicht: „Ich will einen Kuss, so einen richtigen, wie im Film!“ Dies ist keine Aufforderung zur Sexualität. Der Erwachsene muss die Grenzen ziehen. Er kann abschätzen, was ein Kind nicht absehen kann. Kein Kind hat Schuld an sexuellem Missbrauch.

Verhältnis der Täter/innen zum Opfer

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Bekannte

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Verwandte

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Fremde